Ein Tisch für die „Buben“ von 1958

Wiedersehen beim Steinwiesenfest des Musikvereins „Freundschaft“ Berghausen

Text: Emil Ehrler, erschienen in den BNN vom 14.05.2018, mit freundlicher Genehmigung

Die Vorgeschichte um das Steinwiesenfest des Musikvereins „Freundschaft“ Berghausen ist lang. Jetzt wurde es wieder drei Tage in der Kulturhalle gefeiert. Seine Anfänge reichen 65 Jahre zurück. 1902 gegründet, versuchte der Verein 1953 ein erstes Waldfest am Feiertag Christi Himmelfahrt, dem 14. Mai, im Walddistrikt „Hopfenberg“ beim Rothenbusch. Weit abseits des Dorfes gelegen blieb die Adresse des Musikfests auch nach dem Umzug für vier Jahre beim „Felsen“ des Hopfenbergs idyllisch. Dort debütierte vor 60 Jahren die Schülerkapelle mit dem aus fünf Tönen bestehenden Schützenmarschs. Beide Ereignisse wurden jetzt beim Steinwiesenfest, das verbunden mit dem Namenswechsel seit 1984 in der Kulturhalle am Pfinzufer stattfindet, gewürdigt. Zuvor, und zur Vollständigkeit der Historie, war für 22 Jahre der Freiplatz am Touristenweg die Örtlichkeit des inzwischen auf drei Tage ausgedehnten „Waldfests“ als regional längst bekannt gewordenes Stelldichein der Blasmusik.

„Reserviert für die Schülerkapelle von 1958“ mitsamt einem Schwarz-Weiß-Foto jener Buben, der Jüngste gerade sieben: So hatte man in der Kulturhalle einen Tisch. Ehrenvorsitzender Vincenz Geber war einer davon und hatte die Suchaktion der im ganzen Land verstreut lebenden MVFB-58er initiiert. Resultat: von den 19 Gesuchten sind sechs verstorben, auch der musikalische Leiter Bruno Raupp. Alle anderen haben sich gemeldet und sechs ihren Besuch in der Pfinzaue zugesagt, freute sich auch Ehrenvorsitzender Emil Hehr, der 26 Jahre an der Spitze des Traditionsvereins stand und lange Zeit auch deren Wegbegleiter war. Ehrensache für den Vorsitzenden Stefan Wippert, das zur ersten Schülerkapelle des Musikvereins gehörende Sextett mit Wilfred Bitzer, Erich Böhm, Vincenz Geber, Alfred König, Rudi Jock und Heiner Seiter unter dem Beifall der Besucher zu begrüßen.

Das Steinwiesenfest 2018, an dessen Programmgestaltung neben acht Musikvereinen und Chören die Band „Cherries“, DJ Sven auch das Jugendorchester und die Blockflöten-AG des Veranstalters mitwirkten, bleibt auch deshalb in besonderer Erinnerung, weil am Vatertag ein erster Vorbote der „Eisheiligen“ die Sause zwar etwas abkühlte, die Kulturhalle aber dennoch stets gut gefüllt war.