Erstes Familienkonzert feiert großen Erfolg

Jugend des Musikvereins Freundschaft Berghausen gestaltete gemeinsam mit den Bläserensembles des Ludwig-Marum-Gymnasiums ein Konzert der besonderen Art

Die BesucherInnen des ersten Familienkonzerts der Jugendformationen des Musikvereins Freundschaft Berghausen, der Bigband des Ludwig-Marum-Gymnasiums und der gemeinsamen Bläserklassen staunten am Sonntagnachmittag nicht schlecht, als sie sich beim Betreten der Pfinztaler Kulturhalle auf einmal in einer Unterwasser-Welt wiederfanden: Delphine, ein riesiger Blauwal und bunte Fischschwärme zierten die schwarz abgehängten Wände, überall waren Meeresalgen und Luftballon-Blubberblasen angebracht, die Deckenbeleuchtung erinnerte an gigantische Tiefseequallen. Durch die gesamte Halle schlängelte sich ein Fluss aus blauen Malerplanen, der den Raum in den mit Stühlen, Sitzkissen und Teppichen ausgestatteten Zuhörerbereich und den Aufführungsbereich unterteilte. Unzählige Neugierige waren erschienen, sodass noch einige Minuten nach Konzertbeginn immer wieder nachbestuhlt werden musste, um jedem Gast einen Sitzplatz zu gewähren.

Durch tosende Donnerschläge und prasselnden Regenfall wurden die kleinen und großen Gäste dann sogleich in die witzige Geschichte hineinkatapultiert: Die Fantasieflusswesen Stellarius und Jonnara, hervorragend gespielt von den Neuntklässlerinnen Stella Askani und Jonna Ellwanger, wurden durch ein heftiges Unwetter von der Pfinz bis ins Meer gespült. Dort trafen sie auf verschiedene Meeresbewohner, verkörpert von den mitwirkenden Ensembles, mit welchen sie sich gemeinsam auf die Suche nach der Heimat machten – natürlich nicht, ohne zu musizieren, zu singen und zu tanzen.

Die Reise begann bei der Bigband, deren Mitglieder mit orangefarbenen Warnwesten und Clownsnasen unter der humorvollen Leitung von Sylvia Silvery einen Clownfischschwarm darstellten und Musikstücke aus „Vaiana“ und „Arielle“ zum Besten gaben. Beim Einlass in die Halle hatte jedes Kind ein Shaker-Ei bekommen, mit welchem während des gesamten Konzerts mitmusiziert werden durfte.

Weiter ging es mit den Bläserklassen, die souverän den „Regenwetterblues“ spielten, während das Publikum unter fachkundiger Anleitung geräuschvoll für Regen, Blitze, Donner und Wind sorgte. Im Anschluss spielten die Bläserkids, die unter anderem mit dem Publikum die berührende Melodie „In der Ferne“ aus Feivel der Mauswanderer sangen und Wasserwesen wie Zuschauer gleichermaßen mit „Supercalifragilisticexpialigetisch“ verzauberten. Die Blockflötenkinder unter der Leitung von Sarah Bahr, allesamt als bunte Quallen verkleidet, schlugen gekonnt den „kleine[n] Hai“ in die Flucht und musizierten zwei weitere rockige Stücke. Zu guter Letzt fanden Stellarius und Jonnara nach dem entscheidenden Fingerzeig der bunten Quallen nach Hause, wo sie mit dem Jugendorchester unter anderem „Beyond The Sea“ spielten, Instrumentenregister vorstellten und mit „Happy Marching Band“ eine große Parade der anderen Ensembles in Gang setzten, die letztlich auf der Bühne beim Jugendorchester endete. Bläserkids und Jugendorchester wurden dirigiert von Kathrin Denner, die bei der Danksagung nach der gemeinsamen Zugabe aller Beteiligter vom Vereinsvorsitzenden Stefan Wippert als „Mutter des Familienkonzerts“ gewürdigt wurde.

Im Anschluss gab es Kaffee und Kuchen, für die Kleinen Kinderschminken und für Jung und Alt die Möglichkeit, Blasinstrumente auszuprobieren und miteinander ins Gespräch zu kommen. Tatsächlich sucht ein solches Familienkonzert seines Gleichen in der Region: Mit vereinten Kräften wurde monatelang geplant, geprobt und gebastelt. Das Gemeinschaftsprojekt schaffte auf diese Weise bereits im Vorfeld Begegnungen der Jugendlichen, die neben den musikalischen ihre vielfältigen anderen Talente einbringen konnten. Bei den BesucherInnen stieß die Veranstaltung durchweg auf positive Resonanz, auch von der Kulisse und der Kostümierung der Mitwirkenden waren viele überwältigt.

Mit Blick auf die frühkindliche musikalische Bildung, die Begeisterung für und durch Musik sowie die Mitgliedergewinnung des Musikvereins war die Veranstaltung ein voller Erfolg – und sicher nicht das letzte Konzert dieser Art.

Sylvia Silvery